Bußgeldbescheid am Mittwoch
Rekordstrafe für Microsoft
Im Kartellstreit zwischen der Europäischen Union und dem US-Konzern Microsoft haben die EU-Mitglieder am Montag nach Angaben aus einem EU-Mitgliedstaat ein Rekordbußgeld von 497 Mio. Euro gegen den Softwarekonzern gebilligt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Informationen aus einem EU-Land.
Wettbewerbskommissar Mario Monti will seine Entscheidung am Mittwoch bekannt geben. Es wird erwartet, dass die EU-Kommission die Strafe gegen den weltgrößten Softwarekonzern unterstützt.
Ähnliches meldet dass "Handelsblatt" in seiner Dienstagausgabe. Danach soll der Software-Riese 500 Mio. Euro Strafe zahlen. Wettbewerbsexperten äußerten sich überrascht über die Summe, weil sie "ungewöhnlich hoch" sei, schrieb die Zeitung. Monti wolle an Microsoft offensichtlich ein Exempel statuieren, hieß es.
Die bisherige Rekordbuße von 462 Mio. Euro musste 2001 der Schweizer Pharma-Konzern Hofmann-La Roche wegen eines Vitamin-Kartells zahlen.
Theoretisch könnte Brüssel Microsoft mit bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes, also bis zu drei Milliarden Euro, bestrafen. Dieser Rahmen ist bei Brüsseler Kartellverfahren aber bisher bei weitem nicht ausgeschöpft worden.
Microsoft hatte bereits angekündigt, gegen ein Bußgeld zu klagen. Kürzlich waren dreitägige Marathonverhandlungen gescheitert, zu denen Microsoft-Konzernchef Steve Ballmer aus den USA nach Brüssel gekommen war. Microsoft hatte versucht, ein Brüsseler Bußgeld abzuwenden.
Die EU-Kommission wirft Microsoft vor, mit unfairen Praktiken Produkte von Konkurrenten wie Sun Microsystems oder Real Networks aus dem Markt zu drängen. Dabei geht es insbesondere um die Offenlegung von technischen Schnittstellen bei Server-Software und den Windows Media Player, mit dem Multimedia-Inhalte auf einem PC abgespielt werden können.
Quelle: n-tv.de